Wenn es so aussieht, dann sollten Sie das schleunigst ändern! Ein Welpe erwartet von Ihnen, dass er einen stabilen sozialen Rahmen mit feststehenden Regeln vorfindet, an denen er sich orientieren darf und die ihm den nötigen Freiraum geben, sich bestmöglich zu entfalten.
Müssen Sie sich selbst im Umgang mit ihrem Kleinen erst irgendwie ausprobieren, weil Sie noch nicht so ganz genau wissen, was Sie von ihm erwarten können, wird auch er ausprobieren, wann er bei Ihnen an eine Grenze stösst.
Denn sein Instinkt sagt ihm:
Ohne Regeln keine Sicherheit! Ohne Sicherheit kein Fortbestand!
Wenn er alt genug ist und durch das unsichere, wechselhafte Handeln seines Herrchens oder Frauchens keine vertrauensbildende Sicherheit vorfinden kann, wird er eines Tages selbst die Regeln bestimmen.
Er denkt bei sich: "Die haben mir deshalb die Ent- scheidungshoheit immer wieder alleine überlassen, weil ich wohl der bin, der am besten weiß, was zu tun und zu lassen ist!" Aus diesem Weltbild heraus wird er sein von ihm ersonnenes Regelwerk auf die Familie und auf den Rest der ihn umgebenden Welt nach und nach ausdehnen.
Irgendwann können Sie ihn dann z. B. mal devot darum bitten, einen Sitzplatz auf der Couch zu bekommen oder alle Variationen der "Leinenführigkeit" mit Ihrem Welteroberer durchprobieren, denn Sie sind dann das ihn blockierende Ende der Leine.